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DAS BDZ WIRD 20 - WIR GRATULIEREN!

Am 17. Juni feiert das Bildungs- und Demonstrationszentrum Dezentrale Infrastruktur (BDZ) in Leipzig sein 20-jähriges Bestehen. Seit 10 Jahren ist der Verein mit B.A.U.M. durch eine gegenseitige Mitgliedschaft verbunden. Aus Anlass des Jubiläums sprach Martin Oldeland, stv. Vorsitzender von B.A.U.M., mit Geschäftsführerin Dr. Gabriele Stich über die Geschichte, die Ziele und die aktuelle Arbeit des BDZ.

Zunächst herzlichen Glückwunsch, Frau Stich, zum 20-Jährigen! Was war damals der Anlass für die Gründung des BDZ?

Die Idee zur Etablierung eines Verbundvorhabens "BDZ" mit dem Ziel, ein Bildungs- und Demonstrationszentrum für dezentrale Wasserver- und Abwasserentsorgung zu konzipieren und umzusetzen, wurde 1999 in Leipzig geboren. Zum damaligen Zeitpunkt war diese Thematik gekennzeichnet durch neue und unterschiedliche gesetzliche Regelungen zum europäischen, nationalen und regionalen Wasserrecht, erkennbare Defizite bei der integrierten Nutzung, Wartung und Überwachung von dezentraler Abwassertechnologie sowie der Notwendigkeit im internationalen Maßstab nicht nur Technologien zu entwickeln und anzubieten, sondern Systemlösungen für eine dezentrale Wasserwirtschaft zu schaffen. Mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt konnte das Vorhaben realisiert und umgesetzt werden; im Jahr 2006 wurde der offizielle Betrieb aufgenommen.

Was genau bieten Sie an und wer ist Ihre Zielgruppe?

Zu den Serviceleistungen des BDZ gehören die Bereitstellung eines Demonstrationsstandortes "Dezentrale Abwasserbehandlung und -wiederverwertung", die Information und Weiterbildung von Entscheidungsträgern und Multiplikatoren aus dem In- und Ausland sowie von Mitarbeitern von Verbänden, Firmen und Privatpersonen. Im Rahmen international angelegter Projekte entwickelt das BDZ in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedsunternehmen und -institutionen zukunftsfähige Wasserwirtschaftskonzepte zur standortgerechten Technologieentwicklung, zur Erarbeitung von Betreibermodellen sowie zum Aufbau von länder- und standortspezifischer Verwertungsmaßnahmen.

Haben sich Ihre Ziele in den letzten 20 Jahren verändert?

In den ersten zehn Jahren lag der Schwerpunkt unserer Aktivitäten eindeutig im Bereich der Kleinkläranlagen. Mittlerweile hat sich das inhaltliche Spektrum deutlich erweitert: Themen wie Regenwassernutzung- und -aufbereitung, nachhaltige Sanitärsysteme und die private Hochwassereigenvorsorge kamen hinzu. Es wurden neue Beratungs- und Weiterbildungsangebote entwickelt und die Ausstellung auf dem Gelände des BDZ um entsprechende Anschauungsobjekte ergänzt. Deshalb auch die Namensänderung in Bildungs- und Demonstrationszentrum Dezentrale Infrastruktur.

Ist Ihr Angebot BNE, also Bildung für nachhaltige Entwicklung? Warum?

Der nachhaltige Schutz der Wasserressourcen, die Wasserwiederverwendung in Industrie, Landwirtschaft und städtischen Infrastrukturen sowie der sorgsame Umgang mit Wasser in privaten Haushalten stehen für nachhaltige Wasser- und Abwasserwirtschaft. Dazu gibt es hervorragende technologische Lösungen und Produkte. Doch für deren erfolgreiche Umsetzung und Verbreitung bedarf es einer zielgruppenspezifischen Kommunikation und Weiterbildung sowie Pilotprojekte zum Anschauen und Nachmachen. Hier möchte das BDZ mit seinen Angeboten und Dienstleistungen unterstützen.

Welche Projekte stehen in den nächsten fünf Jahren bei Ihnen an?

Wassermanagement in der Stadt und auf dem Land vor dem Hintergrund des Klimawandels wird der Schwerpunkt der nächsten Jahre sein. Wie gehen wir um mit Hitze- und Trockenperioden als auch Überflutungsereignissen in Folge von Starkregen und Hochwasser? Wie organisieren wir die notwendige Transformation unserer bestehenden Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungssysteme? Einen Baustein werden die Ergebnisse eines gerade begonnenen DBU-Projekts liefern, im Rahmen dessen wir die Resilienz verschiedener Gründachsysteme bei Starkregenereignissen und Trockenperioden im urbanen Raum untersuchen.

Vielen Dank, Frau Stich, für das Gespräch.





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