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REINHOLD MESSNER - MMF MESSNER MOUNTAIN FOUNDATION

Reinhold Messner, Jahrgang 1944, absolvierte zunächst ein Technikstudium und arbeitete anschließend für kurze Zeit als Lehrer an einer Mittelschule, bevor er 1970 zu seiner ersten großen Himalaya-Expedition aufbrach. Danach entschied er sich für ein Leben als Grenzgänger und verschrieb sich ganz dem Bergsteigen. Seine Begeisterung für das Bergsteigen entwickelte sich früh. Schon als kleiner Junge begleitete er seine Eltern auf Bergtouren und bestieg bereits im Alter von 5 Jahren seinen ersten Dreitausender. Heute liegen über Hundert Reisen in die Gebirge und Wüsten dieser Erde hinter ihm. Ihm gelangen viele Erstbegehungen, die Besteigung aller 14 Achttausender sowie der „seven summits", die Durchquerung der Antarktis, der Wüsten Gobi und Takla Makan sowie die Längsdurchquerung Grönlands. Auch wenn der Südtiroler mehrfach Weltrekorde aufweisen kann – Rekorde reizen ihn weniger. Reinhold Messner geht es bei seinen Reisen vielmehr um das Ausgesetztsein in möglichst unberührten Naturlandschaften und das Unterwegssein mit einem Minimum an Ausrüstung. Von seinen Erfahrungen hat er in fast fünfzig Büchern berichtet.

Von 1999 bis 2004 war Reinhold Messner als Abgeordneter für die italienischen Grünen Mitglied des Europäischen Parlaments und setzte sich für eine konstruktive, pragmatische Umweltpolitik ein. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind ihm ein großes Anliegen. Getreu seinem Motto „Ich bin, was ich tue!" appelliert Reinhold Messner immer wieder in der Öffentlichkeit an den Einzelnen: „Wir alle müssen aktiv mitwirken, dass wir nicht weiter über unsere Verhältnisse leben, jeder von uns muss verantwortungsvoller mit Energie umgehen." Messner engagierte sich schon seit den 1980er-Jahren für den Umweltschutz. „Wir müssen heute alle Anstrengungen unternehmen, damit das nächste Jahrhundert unter dem Zeichen der Ökologie steht", sagt er am 28.10.2000 in einer politischen Rede. Insbesondere der alpine Umweltschutz liegt Reinhold Messner am Herzen. Immer wieder setzt er sich für den Erhalt der Berggebiete als Lebensraum ein. Die von Reinhold Messner zum Jahr der Berge 2002 erstellte Werte-Charta Berge – Europa sollte dazu motivieren in der Europäischen Union Rahmenbedingungen zu schaffen, die allen Berggebieten zu einer größeren, ihrem Wert zustehenden Bedeutung verhelfen können.

Neben seinem ökologischen Engagement übernimmt Reinhold Messner auch soziale Verantwortung für die Bevölkerung in den Hochgebirgsregionen. Seine 2003 gegründete Stiftung, die MMF Messner Mountain Foundation, setzt sich für die Ärmsten der Armen, für das Überleben der Bewohner in den Bergregionen des Himalaja, Karakorum, im Hindukusch, in den Anden oder im Kaukasus ein. „Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, so lange ich lebe, den Menschen, die in den Bergen leben, Zukunft zu schenken. Durch den Bau von Schulen, Krankenstationen oder Berghütten", sagt Reinhold Messner in einem Interview über seine Stiftung. Die Chance auf Bildung auch in diesen Regionen zu ermöglichen, liegt ihm besonders am Herzen. Auftakt-Projekt der Stiftung war daher der Bau der ersten Schule im Diamirtal. 50 Schüler besuchen inzwischen die Mountain School in der Kaschmir-Region am Nanga Parbat. Die ersten haben es bereits geschafft, im Tal in die weiterführende Schule aufgenommen zu werden. Der Einsatz lohnt sich also! Reinhold Messner ist es wichtig, mit seiner Stiftung bleibende Werte zu schaffen. Grundlage hierfür ist die Partnerschaft mit den Einheimischen. Nur die Unterstützung und die Akzeptanz vor Ort gewährleistet den nachhaltigen Erfolg der Projekte, die „Berge versetzen" möchten.

Aufgrund seines kontinuierlichen Einsatzes für den Umwelt- und Naturschutz - nicht nur in den Hochgebirgsregionen - sowie für sein verantwortungsvolles, soziales Engagement für die Bevölkerung in den Bergregionen wird Reinhold Messner mit dem Internationalen B.A.U.M-Sonderpreis 2008 ausgezeichnet.

 





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