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FÜRST ALBERT II. VON MONACO

Fürst Albert II. von Monaco, Jahrgang 1958, absolvierte ein Universitätsstudium an der University of Massachusetts Amherst mit einem Abschluss in Politikwissenschaf­ten und erhielt 1996 die Ehrendoktorwürde der Pontifical University of Maynooth/Irland. Außerdem ist er Honorarprofessor für International Studies am Tarrant County College, Forth Worth/Texas. Vor der Thronbesteigung im Jahr 2005 nahm er fünfmal für sein Land als Bobfahrer an olympischen Winterspielen teil.

2006 unternahm Fürst Albert II. eine Expedition zum Nordpol und trat damit in die Fußstapfen seines Ur-Ur-Großvaters, eines Wegbereiters der modernen Ozeano­graphie. Fürst Albert II. verfolgte mit seiner Reise das doppelte Ziel, die Aufmerk­samkeit der Öffentlichkeit speziell auf das Problem der Eisschmelze zu lenken, aber auch allgemein das Bewusstsein für globale Fragen wie die Gefahren der Klimaer­wärmung und industrieller Schadstoffemissionen zu schärfen. Im Januar 2009 trat Fürst Albert eine wissenschaftliche Expedition zum Südpol an, u.a. um erneut auf die Gefahren der globalen Erwärmung und auf die Bedeutung des Madrider Umweltschutzprotokolls zum Antarktisvertrag hinzuweisen.

Bereits kurz nach der Expedition von 2006 gründete Fürst Albert die „Fondation Prince Albert II de Monaco", eine Stiftung, deren internationales Engagement sich vor allem auf die Bereiche Klimawandel, Biodiversität und Wasserversorgung konzentriert. Um auf globaler Ebene die Umwelt zu schützen, schafft die Stiftung Netzwerke für Forscher, Unternehmen und Einzelpersonen. Die Stiftung unterhält Niederlassungen im Ausland, was ihr eine größere internationale Reichweite garantiert.

Die Projekte, die von der „Fondation Prince Albert II de Monaco" gefördert werden, sind vielfältig; nur einige Beispiele seien genannt: So unterstützt die Stiftung EAUNERGIE, ein Unternehmen, das kleine maßgeschneiderte Entsalzungsanlagen entwickelt, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und überall dort ein­gesetzt werden können, wo Trinkwasser rar, jedoch Salzwasser vorhanden ist. In der französischen Region Champagne-Ardennes fördert die Stiftung ein Projekt der örtlichen Landwirtschaftskammer zur Erforschung neuer Pflanzen zur Herstellung von Biogas. Zur Förderung der Artenvielfalt im Bereich der europäischen Vogelwelt beteiligt sich die Stiftung an der Nachzucht und Auswilderung des Bonelli-Adlers sowie des Bartgeiers. Ganz neu ist eine Vereinbarung mit dem Unternehmen Johnson Controls, Inc. zur Förderung von Projekten im Bereich energieeffizienten Bauens.

Fürst Albert ist zudem Schirmherr der „Billion Tree Campaign" der UNEP, deren Ziel es ist, das Weltklima durch Wiederaufforstung zu verbessern. 2008 wurde er von der UNEP zum „Champion of the Earth" gekürt.

Bereits dem Vater von Fürst Albert II., Fürst Rainier III., waren der Umweltschutz und besonders der Schutz der Meere ein großes Anliegen. Auf seine Initiative hin schufen Frankreich, Italien und Monaco eine Schutzzone, die sich heute von Marseille bis La Spezia erstreckt. Die drei Staaten unterzeichneten das RAMOGE-Abkommen, das sich den Schutz des Ökosystems Meer sowie den Kampf gegen die Umwelt­verschmutzung an den Küsten zum Ziel gesetzt hat. Im Zusammenhang mit dem Schutz der Meere setzte sich Monaco auch stets für die Meeressäuger ein. 1982 trat das Land beispielsweise der Internationale Konvention zur Regelung des Walfangs bei.

Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2005 folgt Fürst Albert II. bewusst dieser Tradition und stellt den Umweltschutz in den Fokus seiner Aktivitäten. Seine Motivation be­gründete er in seiner Rede anlässlich seiner Thronbesteigung: Der gemeinsame Wille zum Schutz der Umwelt müsse ein Beitrag Monacos zur internationalen Staatengemeinschaft sein. Bei anderer Gelegenheit sagte er: "Monaco ist sicherlich nicht das größte Land der Erde, doch bin ich entschlossen den Beweis anzutreten, dass es in Umweltangelegenheiten durchaus mit zu den erneuerungsfreudigsten zählt".

2006 ratifizierte Monaco das Kyoto-Protokoll. Zur Reduzierung der CO2-Emissionen setzt Monaco u.a. auf erneuerbare Energien. Im Juni 2009 unterzeichnete das Fürstentum das IRENA-Statut. Eine moderne Umweltgesetzgebung ist zurzeit in Ab­stimmung.

Im Bereich Mobilität fördert Monaco den Ausbau des ÖPNV durch benutzerfreund­lichere Tarifsysteme sowie durch eine Gebührenordnung für öffentliche Parkplätze, die zur Nutzung des ÖPNV motiviert. In Kooperation mit Renault-Nissan will Monaco ab 2011 eine flächendeckende Infrastruktur für Elektromobilität aufbauen und die Nutzung von Elektrofahrzeugen durch begleitende Maßnahmen wie z.B. bevor­zugten Zugang zu Parkplätzen fördern. Programme im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Bildung sollen dieses Projekt unterstützen; erwogen wird eine Präsentation von Elektrofahrzeugen während des Großen Preises von Monaco, wenn eine hohe Auf­merksamkeit von Motorsportinteressierten garantiert ist. Monacos öffentlicher Dienst wird ab Ende 2009 probeweise durch Mitsubishi mit einer Flotte von Fahrzeugen des Typs MiEV ausgestattet werden.

Zum Schutz des Meeres und seiner Lebewesen führt Monaco während des Sommers 2009 ein Bio-Monitoring-Programm durch, das durch regelmäßige Messungen die chemische Qualität des Wassers und deren Auswirkung auf die Organismen untersucht.

Im Frühjahr 2009 sprach sich das Fürstentum auf Initiative von Fürst Albert für ein Verbot des Handels mit dem vom Aussterben bedrohten Roten Thunfisch (auch Blauflossen-Thunfisch genannt) aus und stellte einen entsprechenden CITES-Antrag, um andere Staaten für die Initiative zu gewinnen. Die monegassische Gastronomie hat den Fisch bereits aus dem Angebot genommen, um der Forderung nach nachhaltiger Fischerei Nachdruck zu verleihen.

Fürst Albert II. von Monaco setzt sich als Staatsoberhaupt und durch seine Stiftung für internationale Kooperation im Bereich Umweltschutz ein. Seinen Namen, seine Popularität und seinen Status als Teil des europäischen Hochadels nutzt er, um seinen Initiativen mehr Gewicht zu verleihen. Für sein langjähriges, außergewöhn­liches persönliches Engagement erhält er den Internationalen B.A.U.M.-Sonderpreis 2009.





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