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LUKAS WEIMANN – P.A.C. GMBH

Porträt des Preisträgers als PDF | Pressefoto


Lukas Weimann, Jahrgang 1988, ist Gründer und Geschäftsführer der P.A.C. GmbH, eines Textilunternehmens mit Sitz in Schweinfurt.

Lukas Weimann studierte Betriebswirtschaftslehre und gründete 2012 sein Unternehmen, das spezialisiert ist auf Accessoires wie Mützen, Multifunktionstücher und Funktionssocken. Neben Eigenmarken produziert P.A.C. als Zulieferer z. B. für VAUDE, Würth, Audi, Stihl sowie für Bundesligavereine. Heute beschäftigt das Unternehmen mehr als 80 Mitarbeitende, produziert in drei Werken und exportiert aktuell in 17 Länder.

Nachhaltigkeit ist für Lukas Weimann ein Kernwert und er setzte von Anfang an auf Produktion in Deutschland: "Made in Germany heißt auch, alle hiesigen hohen Sozial- und Umweltstandards einzuhalten", erklärt er. "Darüber hinaus bin ich bestrebt, der sozialen und regionalen Verantwortung – Corporate Social Responsibility – durch Aktivitäten innerhalb und außerhalb des Unternehmens nachzukommen. Nachhaltigkeit anhand der SGDs der Vereinten Nationen verankern wir im Unternehmen entlang unserer Wertschöpfungskette, durch den nachhaltigen Einsatz von Ressourcen, Rohstoffen und Materialien."

Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ist für Lukas Weimann die Digitalisierung. Bei P.A.C. hilft datenbasierte Prozesskontrolle dabei, Prozesse effizienter zu gestalten, Material- und Energieverbrauch zu optimieren und Ausschuss zu reduzieren. Beim Bau der 2021 fertiggestellten P.A.C. Green Factory wurden neuste Erkenntnisse schon bei der Planung berücksichtigt.

Die P.A.C. Green Factory umfasst 6.000 Quadratmeter Produktions- und Logistikfläche, außerdem Büroflächen für die Produktentwicklungs-, Design- und Marketing-/Vertriebsabteilungen. Eine Photovoltaikanlage mit 750 kWh wird ergänzt durch ein sehr energieffizientes Kühl- und Heizsystem. Im Sommer arbeitet der Betrieb nach Möglichkeit energieautark, im Winter bezieht P.A.C. zusätzlich zertifizierten Ökostrom. Statt CO2-Zertifikate zu kaufen, will Lukas Weimann die Klimabilanz seines Unternehmens verbessern, indem er die eigenen Emissionen kontinuierlich reduziert.

Lukas Weimann hat seine Einkaufsabteilung angewiesen, regionale Lieferanten zu bevorzugen. So wurden beispielsweise die Möbel für die P.A.C. Green Factory durch die örtliche Lebenshilfe aus heimischen Hözern hergestellt. Auch die in der Produktion verwendeten Garne stammen bevorzugt von regionalen Anbietern.

Schon bei der Produktentwicklung wird Nachhaltigkeit mitgedacht. Weil Lukas Weimann und sein Team zum Beispiel skeptisch gegenüber recycelten Garnen aus PET-Flaschen sind, entstand das Ocean-Upcycling-Programm als Produktsparte, das stattdessen recyceltes Plastik aus dem Mittelmeer einsetzt. Die bei P.A.C. verwendete Merinowolle ist mulesing-frei. Mittlerweile können Mützen sogar aus ressourcenschonender recycelter Wolle angeboten werden. P.A.C. gehört dem Bündnis für nachhaltige Textilien an und wird als Zulieferer regelmäßig nach den Standards der Fair Wear Foundation zertifiziert.

Ausschuss konnte P.A.C. durch die moderne, digital überwachte Produktion ganz erheblich verringern; aktuell liegt das Unternehmen in diesem Bereich 70 Prozent unter dem Branchenstandard.

Wichtig ist Lukas Weimann zudem, Arbeitsplätze in der Region zu sichern und Nachwuchs zu fördern. P.A.C. kann eine Ausbildungsquote von knapp 10 Prozent verzeichnen. Seit 2017 ist das Unternehmen zudem Partner des Programms "Mensch inklusive" der Lebenshilfe Schweinfurt e.V., das Arbeitgeber des allgemeinen Arbeitsmarkts und Menschen mit Handicap zusammenbringt. In diesem Kontext wurde P.A.C. 2019 ausgezeichnet. Zuletzt erhielt Weimann für sein Engagement in der Kategorie "Vielfalt" den 4x4 Preis der Wirtschaftsjunioren Deutschland und des SZ Instituts.

Lukas Weimann hat mit dem von ihm gegründeten Unternehmen gezeigt, dass Textilproduktion "Made in Germany" innovativ, nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich sein kann. Von Beginn an hat er auf Regionalität und Inklusion gesetzt und Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit nutzbar gemacht. Für sein Engagement erhält er den B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis 2023 in der Kategorie "Kleine und mittlere Unternehmen".

 





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