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ENERGIEEFFIZIENZ, KREISLAUFFÄHIGKEIT UND KLIMASCHUTZ RUND UM KUNSTSTOFFFENSTER

Das Klima schützen, in Kreisläufen wirtschaften, bezahlbar bauen und wohnen: Das sind die Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Wie die Branchenverbände für das Kunststofffenster in Deutschland, PROWINDO, diese Herausforderungen umsetzen, darüber berichtete Thomas Hülsmann, Geschäftsführer von VinylPlus Deutschland, im Rahmen des FENSTERBAU FRONTALE Messeforums in Nürnberg. Der Initiative gehört auch der B.A.U.M.-Mitglied Rewindo an.

Sanieren für die Zukunft: bezahlbar und klimaneutral // VinylPlus Deutschland

Im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung die Neufassung des Klimaschutzgesetzes auf den Weg gebracht. Bei unveränderten Zielen werden die Maßnahmen künftig auf Basis einer sektorübergreifenden Gesamtrechnung ausgerichtet, gleichzeitig sollen die Entwicklungen in den einzelnen Sektoren weiterhin im Blick behalten werden. "Für den Gebäudebereich rechnen wir auf absehbare Zeit mit keinem zielführenden Beitrag", so Thomas Hülsmann. Bei weitem nicht in Sicht ist das Ziel von 400.000 Neubauwohnungen jährlich. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste zudem die energetische Sanierung stärker in den Fokus rücken. So kann eine Heizungsförderung nur dann ihre Wirkung vollständig entfalten, wenn vorab das Gebäude etwa durch hochdämmende Kunststofffenster energetisch ertüchtigt ist. Leistungsstarke PVC-Produkte im besten Preis- Leistungsverhältnis ermöglichen mehr Maßnahmen, um den aktuell hohen Bedarf an bezahlbarem und umweltfreundlichem Wohnraum zu decken.

Die politische Dimension von Klimaschutz und Energieeffizienz: Wo stehen wir? // European PVC Window Profiles and related Building Products Association (EPPA)

"Erst durch Normung lassen sich Kreisläufe über verschiedene Industrien realisieren", so die Position des europäischen Wirtschaftsverbandes der Hersteller von Kunststoff- Fenstersystemen (EPPA). EPPA stellt mit Gerald Feigenbutz derzeit den Vorsitzenden der CEN/CLC Koordinierungsgruppe "Circular Plastics" im Zusammenhang mit dem europäischen Normierungsmandat M/584 (standardization request), das die Erstellung von Normen zur Charakterisierung von Rezyklaten, Prozessen und Produkten verfolgt. Auch ist der Verband maßgeblich für die Erarbeitung und Aktualisierung von Design-für-Recycling-

Richtlinien verantwortlich. Mit Sitz in Brüssel vertritt EPPA die Hersteller von Kunststoff- Fensterprofilsystemen gegenüber Belangen der EU-Kommission.

Urban Mining – Sekundärrohstoffe aus Gebäuden // Rewindo

Aktuell wird das Altfensterrecycling durch den deutlichen Einbruch in der Bauwirtschaft, sowohl bei Bau- als auch insbesondere bei den dringend benötigten Sanierungsmaßnahmen, beeinflusst. Zwar konnten 2022 die Recyclingmengen im Rewindo-System noch einmal gesteigert werden. Die Recyclingquote lag bei 88 Prozent, was auch im Vergleich zu anderen Werkstoffen wie Papier, Glas oder anderen Kunststoffen sehr hoch ist. Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in den nächsten ein bis zwei Jahren erstmals zu rückläufigen Zahlen kommen kann oder zumindest kein nennenswertes Wachstum mehr beim Altfensterrecycling zu verzeichnen ist. Dringend benötigt werden politische Maßnahmen, um dem Einbruch in der Bauwirtschaft zu stoppen und energetische Sanierungsmaßnahmen zu fördern und damit die wirkungsvolle Symbiose von Energie- und CO2-Einsparung, Sanierung und Recycling effizient zu fördern.

PFAS und Fluorpolymere: Beschränkungsverfahren der EU bedroht Energie- und Klimawende // pro-K Industrieverband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrweg- systeme

Im Februar 2023 hat die Europäischen Chemikalienagentur ECHA strenge Be- schränkungen und Verbote von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) vorgeschlagen. Wird der Plan in die Tat umgesetzt, könnte die EU erstmals eine ganze Stoffgruppe mit mehr als 10.000 Chemikalien verbieten – darunter auch die 38 Fluorpolymere, die ebenfalls zur Stoffgruppe der PFAS zählen, obwohl sich das chemische Verhalten der hochmolekularen Fluorkunststoffe in substanzieller Art von den niedermolekularen PFAS- Vertretern unterscheidet. Fluorpolymere sind in unserer Industriegesellschaft fast überall im Einsatz und etwa in der E-Mobilität oder Solarenergie wichtige Treiber der Klimawende. Auch in der Fensterindustrie spielen Fluorkunststoffe eine entscheidende Rolle: Während der Produktion werden die Ecken der Fenster mittels Schweißspiegel verschweißt, die mit einem PTFE-Überzug geschützt sind. Die Folie verhindert dank ihrer einzigartigen Antihaft- Eigenschaften und der hohen thermischen Beständigkeit ein Verkleben der Spiegel, sorgt für eine gleichmäßige Temperaturverteilung über die gesamte Fläche und überträgt die Wärme direkt in das Profil. Mögliche Alternativen zu Fluorpolymeren bedeuten u.a. weniger Sicherheit, kürzere Haltbarkeit, geringere Effizienz und höhere CO2-Emissionen, weshalb sich die Kunststoffbranche dafür einsetzt, Fluorpolymere aus dem Beschränkungsverfahren zu PFAS herauszunehmen.

Gütesicherung ist Mehrwert // Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme

Aus Sicht des Verbraucherschutzes dient das RAL Gütezeichen in vielen Bereichen des Lebens der schnellen Orientierung und ist ein Versprechen des Herstellers bzw. des Anbieters an den Endverbraucher oder Kunden, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu liefern. Seit über 40 Jahren steht das Gütezeichen Kunststoff-Fensterprofilsystem für Langlebigkeit und Gebrauchstauglichkeit eines komplexen Brauproduktes. Die Gütesicherung ist aber mehr, sie ist ein Mehrwert. Denn durch definierte Anforderungen an Umweltwirkung und Innenraumklima, sowie den konsequenten und regulierten Einsatz von Rezyklat, bildet die RAL-GZ 716 den Rahmen für Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. Die Gütesicherung bildet auch einen Mehrwert für die Zukunft: Design-for-Recycling, bereits von der Gütegemeinschaft umgesetzt, und Design-for-Repair sind die nächsten Schritte auf dem Weg zum nachhaltigen Bauprodukt. Damit positioniert sich die Gütegemeinschaft Kunststoff-Fensterprofilsysteme als Ansprechpartner für das Kunststofffenster, ob für Verbraucher, Verarbeiter, Zulieferer oder Politik.

Umweltneutrale Kunststoffnutzung – Transformationspfade für die Klimaneutralität // SKZ – Das Kunststoff-Zentrum

Mit seinen unterschiedlichen Dienstleistungen im Bereich der Nachhaltigkeit ist das SKZ ein bedeutender Wegbereiter für die Fensterbranche. "EPPA, QKE und GKFP haben für die Erstellung von Branchen EPDs (Umweltproduktdeklarationen) auf die über 20-jährige Erfahrung des SKZ im Bereich Ökobilanz gesetzt", so Dr. Thomas Hochrein. "Auch das Institut Bauen und Umwelt ist von der SKZ-Expertise überzeugt und hat den SKZ- Mitarbeiter Dr. Jan Werner persönlich für die Verifizierung von durch andere Ökobilanzdienstleister erstellten EPDs zugelassen." Als Zertifizierungsstelle für das VinylPlus® Product Label engagiert sich das SKZ für die nachhaltige Entwicklung der Industrie durch die Zertifizierung von PVC-Produkten und Additiven. Im Rahmen des von Plastics Europe und EuPC entwickelten internationalen Programms Operation Clean Sweep zur Vermeidung von Kunststoffverlusten in die Umwelt unterstützt das SKZ ebenfalls als anerkannte Zertifizierungsstelle. Hierdurch aufgebautes Know-how fließt dabei in politikberatende Analysen, wie z. B. die SKZ-Transformationsanalyse für eine umweltneutrale Kunststoffnutzung in Bayern ein. Rewindo als Positivbeispiel eines gut funktionierenden Rücknahmesystems dient dabei als Vorzeigeprojekt, um Handlungsmaßnahmen für andere Branchen abzuleiten.





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